CHLÖISU – Die Wirklichkeit ist nicht alles
15. März 2026, 18:00 Uhr
Geschichte eines Gratwanderers von und mit Marco Michel
Wie konstruieren wir die Wirklichkeit? Dieser Frage geht Marco Michel in seinem neuen Solostück nach. Er präsentiert damit nicht nur eine Hommage an den aussergewöhnlichen Berner Künstler Chlöisu Friedli, sondern nimmt das Publikum auch mit auf eine Reise in die Tiefen der menschlichen Psyche.
Der Soloabend erzählt vom Leben von Chlöisu Friedli, einem Pianisten, der in den 1970er-Jahren dem Blues Berndeutsch beigebracht hat. Von ihm gibt es nur ein einziges Album, dessen Stücke man aber bis heute kennt. Unvergessen sind seine lakonischen und originellen Beobachtungen. Neben seiner ausgeprägten Lebenslust und seiner Leidenschaft für die Musik war sein Leben auch immer wieder gezeichnet von Krisen und langen Klinikaufenthalten, trotz oder wegen derer er seinen ganz eigenen, unverkennbaren Musikstil entwickelt hat. Es ist die Geschichte von einem Gratwanderer, der nach und nach an den Rand gespült wurde – bis er dort den Zug nahm, wo es keinen Bahnhof gab und seinem Leben somit frühzeitig ein Ende setzte. Wie schon “EIN KUSS – ANTONIO LIGABUE” besteht auch dieser Soloabend wieder aus mehreren Kunstrichtungen: diesmal nicht aus Schauspiel und Malerei, sondern aus Schauspiel und Musik – mit einem sich ständig wandelnden Bühnenbild.
Der Abend ist nicht einfach nur die Wiedergabe von Friedlis Biografie, sondern auch eine Auseinandersetzung mit den beiden Konstrukten „Wirklichkeit“ und „Fantasie“ – etwas, womit sich Friedli aufgrund seiner psychischen Erkrankung auch immer wieder auseinandersetzen musste. Und wie Friedli verliert auch das Publikum manchmal den Boden und muss neuen Halt suchen. Denn offenbar ist die Wirklichkeit nicht so verlässlich wie sie scheint – und die Fantasie zentraler Bestandteil ihrer Erschaffung.
MITWIRKENDE
Buch, Regie, Schauspiel und Produktion: Marco Michel
Dramaturgie & Co-Regie: Lara-Fabienne von Zastrow
Bühnenbild & Co-Regie: Linda Sollacher
Technik & Lichtdesign: Daniel Tschanz
Klangkomposition: Silvio Buchmeier
Musik: Chlöisu Friedli
HINWEIS
Im Anschluss findet eine Podiumsdiskussion, organisiert durch die Gesundheitsförderung Uri, statt.
PARTNER
Das Theaterweekend wird ermöglicht durch die Dätwyler Stiftung.
EINTRITT
Erwachsene: CHF 39.-
Mitglieder Forum Theater Uri: CHF 35.-
Lernende, Studierende (bis 25 Jahre): CHF 10.-
Abo Theaterweekend (exklusiv Simon Enzler): CHF 75.- (Erwachsene); CHF 65.- (Mitglieder)
Türöffnung Abendkasse und Bar: 1 Stunde vor Vorstellungsbeginn
13. Januar 2026

